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Sarrazin: Der Wahrheit eine Bahn

Nur nicht konkret auf seine Analysen eingehen. Nur nicht sachlich reagieren, sondern stets mit den üblichen Totschlagargumenten  „ausländerfeindlich“, „rassistisch“, „rechtsradikal“, „so kann man das doch nicht sagen“, der verallgemeinert doch“. Das Pech der politischen Parteien Deutschlands – erstaunlicherweise einschließlich der CDU, die früher noch ein besseres Gefühl dafür hatte, was die Menschen denken – ihr Pech ist nur: Die Mehrzahl der Menschen vertraut eher Thilo Sarrazin als ihnen. Denn die Menschen sehen tagtäglich, dass er recht hat und die phrasendreschenden Beschwichtiger nicht.

Das zweite Pech ist: Sarrazin konnte jedenfalls bisher kein einziger konkreter Fehler nachgewiesen werden – auch wenn sich irgendwann in jedem Buch eine falsches Detail finden wird. Und das dritte Pech ist ein österreichisches: Die katastrophalen Probleme mit der massiven Zuwanderung vor allem aus islamischen und zum Teil afrikanischen Ländern treffen genauso auf Österreich zu. Mit ein paar Jahren Verspätung, mit ein paar unbedeutenden Nuancierungen.

Zwei kritische Fragen kann man freilich auch an den ehemaligen Berliner Finanzsenator (=Stadtrat) und jetzigen Vorstand der Deutschen Bundesbank richten: Ist es nicht besser für einen hochdotierten Währungshüter, sich jeder politischen Äußerung und Analyse zu enthalten – selbst wenn er tausend Male recht hat? Sollten sich nicht heikle Berufe wie Notenbanker, Diplomaten und Richter im Interesse der unverzichtbaren Glaubwürdigkeit der von ihnen geleiteten Institutionen trotz der verfassungsrechtlichen Meinungsfreiheit jede Andeutung einer Meinung verkneifen – selbst wenn es einem verständlicherweise schwer fällt?

Sarrazin ist aber nie einer gewesen, der sich verschweigt. Wenn er ein Problem sieht, packt er es an. So war er als einziger Berliner Finanzsenator seit dem Krieg imstande, zwei Jahre hintereinander ein ausgeglichenes Budget – in einer an sich schwer zerrütteten Stadt – zu verabschieden.

Der zweite Vorhalt an den Noch-SPD-Mann Sarrazin ist leichter zu entkräften. Er lautet: Wo bleibt die Lösung des Problems? Warum nennt Sarrazin keine Therapien, mit denen man die Probleme lösen kann? Nun, der Vorwurf stimmt zwar. Aber das kann ja nicht heißen, dass Verdrängen, Verschweigen, Ignorieren die beste Antwort wäre. Damit bewahren Gutmenschen zwar vielleicht ihre innere Ruhe, die äußere Ruhe im Land lässt sich so aber nicht mehr herstellen.

Denn wenn man nicht einmal die Probleme beim Namen nennt, hat man noch viel weniger Chancen, zumindest Ansätze für eine Therapie zu finden. Und wenn die SPD nun wirklich Sarrazin ausschließt, dann verliert sie nicht nur ein Mitglied, sondern auch viel Glaubwürdigkeit bei den Arbeitern, die in den vielen Problembezirken Deutschlands den Bedrohungen durch die Masseneinwanderung viel stärker ausgesetzt sind als die Oberschicht in ihren noblen Gegenden.

Die von Sarrazin auf den Punkt gebrachten Probleme sind in Wahrheit bekannt, wobei sich natürlich jede Aussage nur auf den Durchschnitt, nicht generalisierend auf alle Angehörige einer Gruppe beziehen kann. Die von Sarrazin und anderen aufgezeigten Probleme können auch von noch so vielen angeblichen Sozialforschern nicht aus der Welt geredet und verharmlost werden.

Eine kleine stichwortartige Liste der Katastrophensignale:
Deutschlands (wie Österreichs) Ur-Bevölkerung wird mangels Kinderproduktion binnen weniger Generationen auf zehn bis zwanzig Prozent geschrumpft sein und einer massiven islamischen Mehrheit gegenüberstehen;
islamische und afrikanische Zuwanderer haben im Vergleich zu Migranten aus europäischen, süd- und ostasiatischen Regionen katastrophale Schulergebnisse;
ihre jungen Männer neigen zur Bandenbildung;
in Berlin haben nach den Statistiken der Strafjustiz 80 Prozent der Intensivtäter einen Migrationshintergrund – vor allem einen islamischen;
34 Prozent der Migranten aus dem Nahen Osten leben von öffentlichen Sozialleistungen, die im Vergleich zu ihrer Heimat das Schlaraffenland bedeuten, bei den eingeborenen Deutschen nur acht;
nur drei Prozent der jungen Türken heiraten eine Deutsche, sie heiraten fast nur Türkinnen;
rund 60 Prozent der Ehen in Deutschland lebender türkischer Staatsbürger  werden mit einem Partner aus der Türkei geschlossen;
von diesen sind wieder zehn Prozent Analphabeten;  
es gibt eine signifikant hohe – und gesundheitspolitisch bedenkliche – Anzahl von Ehen unter Cousins;
in Bremen wird in jeder vierten Migrantenfamilie die Frau verprügelt;
im Islam finden sich im Koran weit mehr Rechtfertigungen für Gewalt als bei jeder anderen Religion;
in Deutschland wie in Österreich agieren zahlreiche radikale Prediger und Religionslehrer, die in den Schulen Mord rechtfertigen (womit sie natürlich auch zu neuen Gewalttaten motivieren);
in keinem der rund 50 islamischen Ländern hat sich auch nur annähernd eine rechtsstaatliche Demokratie mit einem hohem Bildungs- und Einkommensniveau wie in Europa oder Nordamerika entwickeln können;
in vielerlei Hinsicht ist es gerade der Islam, der eine solche Entwicklung verhindert;
auch die meisten „liberalen“ Moslems in Europa ringen sich nur sehr halbherzige Verurteilungen von Terrorakten ab;
und kaum einer akzeptiert unter dem Titel „Religionsfreiheit“ auch die Freiheit, sich wieder vom Islam abwenden zu dürfen.

Freilich stimmen längst nicht alle Stimmen in den Chor der politisch korrekten, aber sachlich unkorrekten Sarrazin-Geißler ein. So bestätigt der gegen wirkliche rechtsradikale Thesen immer sehr empfindliche jüdische Intellektuelle Ralph Giordano, dass Sarrazin „die Wahrheit sagt“. Ähnliche Verteidigung hat dieser von  Hans-Olaf Henkel bekommen, dem prominenten deutschen Industrie-Lobbyisten. Auch die aus der Türkei stammende Sozialwissenschaftlerin Necla Kelek ist ganz ähnlicher Ansicht.

Die große Mehrheit der Parteipolitiker und Journalisten jedoch nicht. Freilich: Ob das ihren Wähler- und Leserzahlen helfen wird?

In jedem Fall wird Sarrazins gerade erscheinendes Buch „Deutschland schafft sich ab“ eines der wichtigsten sein, dass in diesem Herbst erscheint; genauso relevant wie der hier schon besprochene Titel mit ähnlicher Thematik „Das Ende der Geduld“ der (ebenfalls) Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig, die sich knapp vor dem Erscheinen unter eher rätselhaften Begleitumständen das Leben genommen hat. Und an dritte Stelle ist ein weiterer Beststeller dieses Herbstes zu setzen: Udo Ulfkotte "Kein Schwarz. Kein Rot. Kein Gold – Armut für alle im lustigen Migrantenstadl".

Ach ja, und dann war da noch die merkwürdige Äußerung mit dem Juden-Gen. Die steht zwar nicht in Sarrazins Buch, die hat er aber in einem Interview gemacht. Und sie ist sicher eine unkorrekte Generalisierung. Gleich glaubten manche ja auch, dass sich Sarrazin nun des Antisemitismus schuldig gemacht hat. Inzwischen aber sind etliche jüdische Publikationen bekannt geworden, die voll Stolz die faszinierenden Ergebnisse der Genforschung gerade in Hinblick auf die Juden veröffentlichen. Diese zeigt, dass es über 3000 Jahre einen relativ homogenen Zusammenhalt der Juden gegeben hat.

Freilich leben wir in einer Zeit, wo noch kaum jemand all das verarbeitet hat, was uns die moderne Genforschung über unsere Vergangenheit sagt oder sagen könnte, wenn man sich da ein bisschen hineinliest und nicht gleich die üblichen Reflexe hat. Da erfahren wir etwa, dass wir alle von einer Frau abstammen, die vor rund 200.000 Jahren in Ostafrika gelebt hat; dass unser Urvater hingegen viel später gelebt hat (Männer können ja ihre Gene viel leichter vervielfachen); dass die Neandertaler doch mit uns verwandt sind; oder dass zehn Prozent der heutigen Mongolen vom gleichen Mann abstammen, der zu Zeiten Dschingis Khans gelebt hat (also höchstwahrscheinlich er selber gewesen ist).

In diesen 200.000 Jahren sind Völker entstanden und untergegangen; sie haben sich vermischt oder nicht; sie sind von ihren Politikern getäuscht worden oder nicht. Und sehr oft haben sie die Propheten der eigenen Katastrophen verfolgt.

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