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Die Kunst des Künstlerhauses

Seit vielen Jahren ist das Künstlerhaus eingerüstet. Damit ist der Karlsplatz, einer der wichtigsten Plätze Wiens, seit Jahren verunstaltet. Der Grund ist ein ziemlich überraschender.

Viele trösten sich: Das Gerüst sei doch etwas Vorübergehendes. Sie kämen aber bei der Erkenntnis ins Staunen, dass hinter den Gerüst-Planen seit Jahren fast nie Bauarbeiten stattfinden. Eingeweihte wissen, dass dem Künstlerhaus längst das Geld ausgegangen ist. Und dass es sich durch die recht teure Vermietung der großdimensionierten Werbeflächen auf den Gerüsten vor dem Künstlerhaus das nötige Geld zusammensparen will. Damit lassen sich alljährlich Hunderttausende Euro verdienen.

Das ist zweifellos eine originelle Methode. Gegen diese hätte aber längst eine funktionierende Stadtverwaltung einschreiten müssen. Denn wenn das Schule macht, sind Wiens Straßen bald von fußballfeldgroßen Gerüstplakaten eingezäunt.

Trotzdem ist der Plakat-Schmäh noch immer harmloser als die Neubauten beziehungsweise Dachaufbauten an der Friedrichstraßen-Seite des Platzes neben der Sezession. Dort hat ein kulturloses Rathaus erlaubt, dass zwischen Ringstraßenarchitektur und Jugendstilviertel modernistische Hässlichkeit hingebaut werden darf. Teils protzig, teils hässlich.

Zurück zum Künstlerhaus: Offenbar ist das Warten auf das Plakatgeschäft aber nicht einträglich genug. Sonst hätte sich ein Herr Beppo Mauhart (ganz zufällig von derselben Parteifarbe wie das monokolore Rathaus) namens einer „Wirtschaftsinitiative neues Künstlerhaus“ nicht mit Vorschlägen an die Öffentlichkeit gewagt, die einen nur noch sprachlos machen. Er will den Platz zwischen Künstlerhaus und Musikverein durch einen Neubau okkupieren; und auf der anderen Seite des Künstlerhauses gleich noch einen Neubau hinstellen.

Dass Mauhart vorgibt, diese Neubauten mit Museumsflächen befüllen zu wollen, kann man als Schmäh abtun. Denn erstens gibt es keinen echten Bedarf an neuen Museen (und schon gar kein Geld); und zweitens sind zum angeblichen Museumsbau einmal erbaute Flächen blitzschnell in Büros oder Luxuswohnungen umgewandelt. Je nachdem, was mehr Geld bringt (im ersten Bezirk werden derzeit – im Zuge der Flucht aus dem Euro – schon 9000 Euro pro Quadratmeter bezahlt). Und bei diesem Wiener Rathaus kann man wetten, dass auch eine solche Zweckentfremdung auf keine großen Hindernisse stoßen wird.

Ich habe Helmut Zilk mehrmals seine Tätigkeit für einen kommunistischen Geheimdienst vorgehalten. Aber dennoch lassen die vielen mörderischen Attacken auf die Schönheit des historischen Wiens heftige Nostalgie nach Zilk entstehen. Denn er hätte als Bürgermeister mit Garantie aufgebrüllt, wenn jemand in seiner Zeit eine solche Attacke auf die Wiener Ringstraßenarchitektur auch nur vorgeschlagen hätte. Aber bei uns, im Häupl-Wien, ist alles möglich (überdies werden unter Häupl kommunistischen Massenmördern sogar Denkmäler errichtet, was also dem jetzigen Regime auch auf diesem Feld keinerlei Pluspunkte gegenüber Zilk einbringt).

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