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Selber Schuld oder: Der ORF und die Objektivität

Man kommt jedesmal neu ins Staunen: Die Entwicklung des ORF zum Kampf- und Hetzsender findet immer neue Eskalationsstufen. Was man nun schon fast an jeder beliebigen Nachrichtensendung ablesen kann. Offenbar als Belohnung dafür bekommt der Staatsfunk nun 160 Millionen Euro aus dem Steuertopf, den die Regierung gleichzeitig verzweifelt durch einen brutalen Griff in unsere Taschen wieder zu füllen versucht.

Da ist es etwa eine Spitzenmeldung(!) in den Ö1-Nachrichten (bei Ö3 würde man es ja gar nicht mehr erwähnen, so viele Jahre sind die dortigen Informationen schon grün gleichgeschaltet), dass eine private Gruppe eine Demonstration gegen die FPÖ machen wird. Wenn andere - nicht zur grün-roten ORF-Diktatur gehörende - Gruppierungen demonstrieren, wird das beinhart totgeschwiegen, wie etwa christliche Kundgebungen gegen die Christenverfolgungen in der Welt, obwohl diese Tausende Opfer fordern. Jede Wette, dass niemand begründen kann, inwiefern diese Ungleichbehandlung dem Objektivitätsgebot des Gebührensenders entsprechen würde.

Am gleichen Abend macht die ZiB um Mitternacht einen Skandal daraus, dass der Papst zum Thema Missbrauch durch Kirchenangehörige einen Hirtenbrief formuliert. Sofern der Vorwurf überhaupt über bloße Stänkerei hinaus konkretisiert wird, liegt das Vergehen des Papstes darin, dass dieser nicht mündlich, sondern in einem Schreiben reagiert. Außerdem weiß der ORF schon jetzt, bevor auch nur eine Zeile veröffentlicht ist, dass das Schreiben einseitig und ungenügend sein wird.

Aber in hohem Ausmaß sind Österreichs Bischöfe selber schuld: Schicken sie doch einen Mann in die ORF-Gremien, der immer nur der dortigen linken Mehrheit die Mauer macht, der sich aber im ORF neben seinen eigenen Interessen noch nie erkenntlich für die Kirche selbst engagiert hat.

Auch die Freiheitlichen dürfen sich nicht über den ORF beklagen: Haben sie doch mitgestimmt, dass das Wrabetz-Team ins Amt kommt.

Und auch die ÖVP darf sich nicht aufregen: Hat sie doch selbst in den letzten Wochen zugestimmt, dass der finanziell total am Abgrund stehende ORF die erwähnten 160 Millionen Euro bekommt, ohne dass er etwa zu einem objektiven und ausgewogenen Programm verpflichtet würde. Ganz im Gegenteil. Wenige Stunden nach den erwähnten Sendungen hat die SPÖ eiskalt einen bekannt "objektiven" Arbeiterkämmerer an die Spitze des Publikumsrates gehievt und ebenso hemmungslos gegen den Widerstand des Koalitionspartners alle Möglichkeiten zur linken Besetzungen von neuen Stiftungsräten genutzt. (Da erwidern nun manche, dass auch unter Wolfgang Schüssel die ORF-Positionen einseitig besetzt wurden. Was schlicht falsch ist: Damals besetzte der Koalitionspartner überproportional viele Stiftungsrats-Funktionen. Die dann übrigens vom BZÖ ebenfalls zur Wrabetz-Wahl genutzt wurden.)

Aufregen dürften sich lediglich die Hörer und Seher: Aber auf die hat ja noch nie jemand gehört. Die dürfen nur zahlen, sich ärgern und zu deutschen Sendern wechseln, wo man viel mehr Pluralität findet.

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